Kompressionstherapie, Lymphödem und unser Lymphsystem
Das Lymphsystem
Das Lymphsystem ernährt und reinigt unseren Körper. Es ist ein Entwässerungssystem, es funktioniert wie das venöse System und hat insbesondere die Hauptfunktion der Entwässerung von interstitiellen Flüssigkeiten im peripheren Bindegewebe.
Mittels Manschetten und einen Kompressor erzeugt man einen Druck von außen auf das Gewebe.
Toxine (Giftstoffe) usw. werden aus dem Gewebe in die Lymphbahnen eingeführt und aus dem Körper geleitet. Man spricht allgemein auch von Entschlackung.
- Die Stoffwechselvorgänge in den Zellen werden aktiver.
- Der venöse Blutkreislauf verbessert sich
- Das Gewebe wird mit Sauerstoff gesättigt
- Das Gewebe strafft sich
- Vorbeugung zur Entstehung von Zellulite
- Vorbeugung zur Entstehung von Thrombose
(Dies sind nur einige Auszüge der positiven Auswirkungen)
Somit wird die Durchblutung verbessert, unerlässlich für die Behandlung von Ödemen und weiteren Erkrankungen der oberen und unteren Gliedmaßen.
ANATOMIE-PHYSIOLOGIE des LYMPHSYSTEMS
In unserem Körper existieren zwei bedeutende Systeme, die das Blut transportieren: Das arterielle und das venöse System.
Die Konfluenz der beiden Systeme gelangt zur Peripherie, in die so genannte mikrozirkulatorischen Einheit, die aus arteriellen Kapillaren, venösen Kapillaren und Interstitium besteht.
Insbesondere das Interstitium besteht aus einem dreidimensionalem Netz aus Zellen und Fasern und liegt zwischen den Blut- und den Lymphgefäßen.
Interstitielle Flüssigkeit strömt in den Zwischenraum, bestehen aus Wasser, Eiweiß, Mineralsalzen, verschiedene Arten von Zellen wie Viren, Bakterien usw. In der mikrozirkulatorischen Einheit fließt das Blut durch die Kapillaren, um dem Gewebe die Nährstoffe zu geben.
Das venöse System beginnt mit der venösen Kapillare, die Abfallstoffe aus dem Gewebe aufnimmt.
Das Lymphsystem ist ein Entwässerungssystem, es funktioniert wie das venöse System und hat insbesondere die Hauptfunktion der Entwässerung von interstitiellen Flüssigkeiten im peripheren Bindegewebe.
Unter dieser Voraussetzung, müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf die Funktionsweise des Lymphsystems richten und besonders auf seine Fähigkeit, das Gleichgewicht der mikrozirkulatorischen Einheit zu erhalten.
Zum Beispiel, falls eine Erhöhung der Produktion der interstitiellen Flüssigkeit besteht, sorgt das Lymphsystem dafür, das Gleichgewicht innerhalb der physiologischen Grenzen beizubehalten.
Wenn das Lymphsystem nicht in der Lage ist, dieses physiologischen Gleichgewicht zu halten wird dies als „ÖDEM” bezeichnet.
ÖDEM
Ödeme sind in der Regel als eine Flüssigkeitsansammlung im interstitiellen Raum des Organismus definiert.
Es gibt verschiedene Arten von Ödemen, unter ihnen werden „physiologische“ oder „pathologische“ Ödeme als typische Fehlfunktion bezeichnet, die von Organerkrankungen verursacht werden.
Die physiologischen Ödeme werden durch eine vorübergehende Fehlfunktion, häufig durch Übergewicht, charakterisiert.
Dazu gehört das hydrostatische Ödem, genauer gesagt, das Ödem welches mehrere Stunden nach einer aufrechten oder sitzenden Position eintritt (Lymphsystem ist nicht in der Lage, die Schwierigkeiten der venösen Strömung auszugleichen).
LYMPHÖDEM (Wassereinlagerung)
Das Lymphödem ist ein Ödem mit erhöhter Konzentration interstitiellen Proteine aufgrund einer Reduzierung der Transport-Fähigkeit des Lymphsystems.
Es ist typischerweise ein Ausdruck des lymphatischen Pathologie. Die Erhöhung der Proteinkonzentration unterscheidet es von allen anderen Ödemen und ist verantwortlich für Symptome und Zeichen, die das Lymphödem in zwei Kategorien einteilen lässt:
Primäre Lymphödeme erscheint in den ersten Lebensmonaten oder während der Kindheit oder Pubertät, die ihre Entstehung durch strukturelle Veränderungen des Lymphsystems bereits bei der Geburt zeigen.
Unter sekundären Lymphödemen versteht man ein Lymphödem, das aus verschiedenen Gründen wie zum Beispiel der Entfernung von Lymphknoten nach einer onkologischen Chirurgie, der Rückbildung von Lymphknoten nach einer Strahlentherapie, traumatischer oder infektiöser Ereignisse, Parasitose wie zum Beispiel Filariose, entstehen kann.