Kompressionstherapie, Lymphödem und unser Lymphsystem
Es gibt verschiedene therapeutische Behandlungsmöglichkeiten: Manuelle Lymphdrainage, pneumatische Kompressionstherapie, respiratorische Physiotherapie, Wassergymnastik, physikalische Therapie (Elektrostimulation etc.), mikrochirurgische Verfahren.
Hier zeigen wir die Therapien in Zusammenhang mit unseren medizinischen Geräten.
PNEUMATISCHE KOMPRESSIONSTHERAPIE
Die pneumatische Kompressionstherapie besteht in der mechanischen Kompression der Gliedmaßen durch Luftdruckbandagen, die in sequenzieller Weise gepumpt mit Luft versorgt wird, gesteuert von einem geeigneten Apparat Kompressionstherapiegerät (Volksmund Lymphdrainagegerät)
Es basiert auf dem Prinzip der Kompression der Gliedmaßen auf distal-proximale Art ausgeführt, um das Ödem durch Erhöhung des hämolymphatischen Flusses zu verringern. Der Druck, der jeder Kammer zugeführt wird ist konstant, auch wenn, aufgrund des Gesetzes von Laplace, der effektive Druck auf distal proximale Art abnimmt für eine Erhöhung des Krümmungsradius der Gliedmaßen.
Der Apparat besteht aus einem Kompressor, der mit einem Armband oder einer Bandage verbunden ist, im Inneren befinden sich Druckkammern, die durch ein voreingestelltes Programm aufgeblasen und abgelassen werden. Um eine bessere Ödem Fragmentierung zu erhalten, liegt die Zahl der benutzten Druckkammern zwischen 4 und 12. Darüber hinaus ist der Apparat so programmiert, dass die verschiedenen Kammern sich nacheinander aufblasen und ablassen auf distal proximale Art (von unten nach oben oder Fuß Leiste).
Apparative intermittierende Kompression (AIK) Kompressionstherapie
Die Wirkung der apparativen Lymphdrainage.
Vereinfacht ausgedrückt besteht ein Kompressionstherapiegerät aus einem Kompressor mit Steuerteilen sowie Manschetten mit mehreren Luftkammern. Durch einen Druck von außen pumpen sich die Luftkammern auf und erzeugen einen Druck auf das Gewebe. Durch den Druck wird eine Pumpwirkung ausgeübt und das venöse Blut Richtung Herz transportiert.
Durch Manschetten mit mehreren Kammern wird die Wirkung noch verbessert.
Dadurch werden auch die Lymphgefäße die wie Venen aufgebaut sind komprimiert und befördern die Lymphe auch Richtung Herz.
So kommt es, dass die Beinmuskulatur, ebenso wie das Herz, eine Pumpwirkung ausübt und somit das venöse, mit Stoffwechselprodukten beladene, Blut Richtung Leber und rechte Herzhälfte fließen lässt.
Diesen Mechanismus kann man durch rhythmische Kompression von außen, (intermittierende Kompression)mit Hilfe aufblasbarer Manschetten, nachbilden.
Der Effekt wird noch durch unterteilte Manschetten verbessert, die von unten angefangen, den Druck auf die Beingefäße in Richtung auf das Herz fortlaufend verändern.
Dadurch werden auch die Lymphgefäße, die ganz ähnlich wie die Venen aufgebaut sind, komprimiert und befördern die Lymphe ebenso Richtung Herz.
Es führt außerdem zu einem erhöhten interstitiellen Druck und dadurch zu geringerer Filtrierung und erhöhter kapillarer Resorption.
Dies führt auch zu einer Erhöhung des Lymphflusses, mit nachfolgender Verringerung des Ödems.
Die Gegenanzeigen dieser Therapie sind akute Venenthrombose und Herzinsuffizienz. Neben diesen absoluten Gegenanzeichen gibt es eine Reihe von Gegenanzeichen in Bezug auf die lokalen und allgemeinen infektiösen Bedingungen.